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Reiseluxus ohne Logo

Reichtum zeigen? Aber nicht doch! Der neue Reisetrend unter Jetsettern heißt Stealth Wealth

Kann ein Kleid ohne Logo 4.500 Euro kosten? Und gibt jemand wirklich so viel Geld allein für den Chic aus, wenn so gut wie niemand den Wert erkennt und der Image-Faktor entsprechend niedrig ist? Die Antwort heißt beide Male: ja. Ursprünglich kommt der Trend Stealth Wealth oder auch Quiet Luxury aus der Modewelt. Inzwischen hat er auch die Reisewelt erreicht. Es geht darum, den Luxus der eigenen Reise quasi in sich zu tragen und zu genießen, statt ihn nach außen zu krempeln. Es geht darum, die Geborgenheit zu spüren, die Erlebnisse in sich aufzusaugen, glücklich zu sein, ohne es anderen sichtbar vorzuleben, ohne mit Logos zu klimpern oder sich einzig des Status wegen für eine bestimmte Adresse zu entscheiden. Stealth Wealth ist das Maximum an Understatement: Man zeigt nicht, was man hat, sondern leistet sich, was man möchte – und genießt es. Das kann ein grandioses Hotel weit abseits vom Rummel sein, ein Spitzenhaus ohne Marmor und Blattgold – und dafür mit ganz viel Geschmack. Stealth Wealth ist Freiheit, ist individuell, oft auch achtsam, auch nachhaltig. Stealth Wealth ist, mit seinem Geld machen zu dürfen, was man will. Stealth Wealth ist „Ich leiste mir das“ statt „Seht her, ich kann mir das leisten“. Und wie aufs Stichwort rücken plötzlich hinreißende Boutiquehotels in den Blick, von denen vorher noch niemand gehört hatte. Denn der Stealth-Wealth-Trend hat den Blick für genau so etwas geschärft. Was für ein glücklicher Umstand.

Helge Sobik Reisejournalist
Über den Autor

Helge Sobik ist Autor von über 30 Büchern, weit gereist und unterwegs immer wieder auf der Suche nach dem ganz besonderen Luxus